Wir sind STARLAB. Wir haben uns 2020 zusammengetan und unser intergalaktisches Kollektiv gegründet. Wir haben uns gefragt, wie künstlerisches Empowerment praktisch umgesetzt werden könnte. Wie kann Teilhabe aktiv und inklusiv in künstlerische Prozesse einfließen? Wie kann das Potential der darstellenden Künste als emanzipatorisches Medium genutzt werden? Diese Neugier wurde unser Antrieb und hat uns zusammengeführt.
Wir, also Filu Hannah Sampé, Otto Calmeijer Meijburg und Marius Lambertz, haben das interdisziplinäre Projekt ins Leben gerufen und uns dafür mit verschiedenen behinderten und nicht-behinderten Musiker:innen, Tänzer:innen und Performer:innen organisiert. Zusammen kreieren wir Räume der Selbstermächtigung und arbeiten in unserem Netzwerk in und um Köln mit verschiedenen Mitteln aus den Bereichen Tanz, Schauspiel und Musik.
Wir sind der Ansicht, dass es nicht ausreicht, nur auf der theoretischen Ebene gegen Diskriminierungsformen wie Ableismus, Rassismus, Queerfeindlichkeit und Klassismus vorzugehen – Queerfeminismus muss für alle Menschen zugänglich werden, um aktiv etwas zu verändern. Dadurch ist es uns besonders wichtig, ein inklusives Kollektiv zu sein, das auch über die eigene Betroffenheit hinaus denkt und kulturelle Partizipation für möglichst viele Menschen erschließt. Die Verknüpfung von unseren professionellen Bühnen-Performances mit kultureller Bildung und Community Art im öffentlichen Raum steht auch sinnbildlich für unsere Ideale: Wir wollen Raum einnehmen und geben, Bühnen erobern, Gerechtigkeit und Glamour verbreiten!
Der Name STARLAB wurde schließlich nicht zufällig gewählt. Das Spiel mit Star-Identitäten – irgendwo zwischen Realität und Fantasie – ist unser Signature Move und fließt thematisch auch in unsere soziokulturellen Angebote ein. Wenn wir uns in „Superstars“ verwandeln, kennen wir kein Lampenfieber mehr: Die eigene Identität gewinnt eine Projektionsfläche, die zum radikal selbstbewussten Performen ermutigt. Ruhm, Glitzer und Star-Sein für alle!
Die Welt des Pop und der Superstars nutzen wir dabei als Spielfeld: Hier entstehen Räume, in denen die Grenzen von Fiktion und Wirklichkeit verschwimmen dürfen, in denen Welten erträumt werden können – und in denen Einstufungen des ‚Normal-Seins‘, des ‚Zu-viel-Seins‘ oder ‚Ganz-daneben-Seins‘ ganz neue Bedeutungen bekommen. Plötzlich wird ‚das Andere‘ gefeiert, das Schräge verehrt, das Unverständliche umschwärmt, die Außenseiter:innen bejubelt.